Endlich ausgereift: Windows Server 2008 R2 im Praxistest

Zeitgleich mit Windows 7 hat Microsoft auch den Server erneuert. Features wie Cluster Shared Volumes, Remote Access ohne VPN und Live Migration zeigen, dass es sich nicht nur um ein Update des missglückten Vista-Kernels handelt.

Beim R2-Update für Windows Server 2003 ging es vor allem um Bugfixes und verbesserte Features wie DFS, Identity Management für Unix oder Active Directory Federation auf Basis desselben Betriebssystem-Builds 3790. Ganz anders ist das bei Windows Server 2008 R2. Er basiert auf dem Kernel von Windows 7 und nicht auf dem von Vista. Windows Server 2008 R2 ist ein wesentlich wichtigeres Update mit mehr neuen Funktionen als man es normalerweise von einem Zwischenrelease gewohnt ist.

Von Windows Server 2008 R2 gibt es keine 32-Bit-Version mehr. Das bedeutet, dass viele Kunden neue Hardware benötigen, bevor sie upgraden können. Microsoft macht jedoch berechtigterweise geltend, dass seit über zwei Jahren keine 32-Bit-Serverhardware mehr verkauft wird.

Die 64-Bit-Plattform bietet höhere Skalierbarkeit. Neben der bekannten Beschränkung des Adressraums auf 4 GByte fallen weitere Restriktionen weg. So erlaubt die x64-Architektur bis zu 256 logische Prozessoren, die als Cores oder Hyperthreads realisiert sein können. Die x86-Architektur ist auf 32 Prozessoren beschränkt.

Einfache und schnelle Installation

Bei der Installation hat man die Auswahl zwischen der vollständigen Version und der sogenannten Server-Core-Variante mit abgespecktem GUI, die ein paar hundert MByte Hauptspeicher weniger beansprucht. Bei der Retail-DVD muss man sich zudem zwischen den Editionen Web, Standard, Enterprise und Datacenter entscheiden. Das Setup ist in etwa 30 Minuten durchgelaufen. Außer den Ländereinstellungen sind keine Eingaben erforderlich. Der Rest läuft wie bei Windows 7 ohne Benutzerintervention ab.

Nach der Installation bekommt man eine minimales Betriebssystem. Bevor ein Server echte Aufgaben übernehmen kann, müssen zusätzliche Module in Form von Rollen und Features installiert werden. Diese Aufgabe übernimmt der Server-Manager. In der R2-Version kann er nun auf jedem PC installiert werden. So lässt er sich auf dem Administratorarbeitsplatz einsetzen, um von dort mehrere Server zu verwalten. Diese Option ist mehr als überfällig.

Wie bei der Vorgängerversion Windows Server 2008 müssen die Server-Rollen nachträglich installiert und konfiguriert werden.
Wie bei der Vorgängerversion Windows Server 2008 müssen die Server-Rollen nachträglich installiert und konfiguriert werden.

Bessere Verwaltung der Active-Directory-Domänen

Die Einrichtung der Domain-Controller-Rolle (Active Directory Domain Services) ist in R2 etwas einfacher und schneller geworden. Neu ist das „Active Directory Administrative Center“. Es fasst alle Aufgaben rund um das Active Directory zusammen. Das umständliche Wechseln zwischen verschiedenen MMC-Snap-ins entfällt damit.

Microsoft bewirbt einen „Recycle Bin“ für das Active Directory. Damit können versehentliche Änderungen rückgängig gemacht werden. Wer dabei an den bekannten Papierkorb auf dem Windows-Desktop denkt, wird möglicherweise enttäuscht: Um dieses Feature zu nutzen, muss der Administrator die Kommandozeile bemühen.

Mit dem Active Directory Administrative Center gibt es jetzt einen
Mit dem Active Directory Administrative Center gibt es jetzt einen „One-Stop-Shop“ für alle Active-Directory-Aufgaben.

Themenseiten: Betriebssystem, Microsoft, Security-Praxis, Server, Servers, Storage, Storage & Server, Windows

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Endlich ausgereift: Windows Server 2008 R2 im Praxistest

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *